Sonntag, 26. August 2012

KOLUMNE - Sie fragen ... Heike Behr antwortet


Eine Leserin schrieb:
Ich habe mich verliebt. Das ist ja erst einmal schön, aber ich merke, dass ich Angst habe, mich neu einzulassen. Ich habe in der Vergangenheit eine Menge schlechter Erfahrungen mit Männern gemacht, sodass ich Angst habe, dass das wieder passiert. Was kann ich tun?

Antwort:
Liebe Leserin, zunächst einmal hilft Verständnis für sie selbst. Das bringt die nötige Ruhe, die sie brauchen um einen klaren Kopf zu bekommen. Das Problem ist, dass wir wirklich immer wieder die gleichen Erfahrungen machen, wenn wir sie aus Angst vermeiden wollen. Das ist keine Magie, sondern Logik. Wir sehen, was wir zu sehen glauben. Wenn sie also befürchten schlechte Erfahrungen zu machen, so werden sie alle Handlungen ihres Partners, die nicht perfekt sind, bereits als schlecht bewerten. Es wäre hilfreich die eigentlichen Wurzeln ihres Themas herauszuarbeiten. Dafür bräuchten sie allerdings professionelle Unterstützung. Die folgende Übung können sie allein tun: Schreiben sie alle schlechten Erfahrungen aus allen bisherigen Beziehungen auf. Zu jeder schlechten Erfahrung schreiben sie etwas, was positiv daran sein könnte. Beispielsweise kann ich den Verlust eines Menschen sehen oder ich sehe die schöne Zeit, die ich bis dahin mit ihm hatte. Ebenso ist es unangenehm, wenn mein Partner meine Grenzen überschreitet und es kann mir die Gelegenheit geben, zu lernen meine Grenzen zu setzen. Wenn sie nichts Positives finden können, schreiben sie etwas, was es neutralisiert. Z.B. dass sie nicht der Grund für das Verhalten waren. Diese Übung bringt den nötigen Frieden mit der Vergangenheit, den wir brauchen um die Erlebnisse der Vergangenheit nicht immer wieder in die Zukunft zu transportieren.

Sonntag, 12. August 2012

KOLUMNE - Sie fragen ... Heike Behr antwortet


Eine Leserin schrieb:
Ich habe regelmäßig unerträgliche Kopfschmerzen? Ich war bereits bei vielen Ärzten, die alle nichts gefunden haben. Was kann ich noch tun?

Antwort:
Liebe Leserin, es kann sein, dass es körperliche Auslöser für die Kopfschmerzen gibt, die bisher nicht gefunden wurden – beispielsweise körperliche Verspannungen bei denen Massage helfen kann. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass es psychische Ursachen für die Schmerzen gibt. Ich erinnere mich an einen Fall in meiner Praxis. Der Klientin ging es ebenso wie ihnen. Sie war eine sehr aktive und pflichtbewusste Frau, die sich erst Ruhe gönnte, wenn alle Aufgaben erfüllt waren oder wenn die Kopfschmerzen unerträglich wurden. So lernte sie unbewusst, dass Kopfschmerzen ihr die Ruhe brachten, die sie sich sonst nicht erlaubt hätte. Grundsätzlich gibt es viele mögliche psychische Auslöser. Sie können sich selbst die Frage stellen „gibt es besondere Umstände, die mit den Schmerzen einher gehen – beispielsweise Erschöpfung“. Außerdem können sie versuchen bei Schmerzen so gut wie möglich zu entspannen und den Schmerz zu akzeptieren - die Ablehnung des Schmerzes verstärkt den Schmerz.